Sonntag, April 02, 2006

Goodbye Mehmet!!!!

Mein lieber Bruder,

endlich komme ich auch mal dazu (nach 5 Tagen), unseren Blog zu aktualisieren... tja, was soll ich schreiben? Nu biste wech.... die Tage ohne Dich haben begonnen....

Natürlich habe ich Deinen Abschied, Deine letzten paar Stunden in Hamburg fleißig fotografisch dokumentiert...

Deine mahnenden Worte bei unserem letzten familiären Abendessen haben wundersamerweise Wirkung gezeigt und wir sind alle pünktlich am Dienstagmorgen um 5:45 Uhr aus dem Haus ins Auto Richtung Flughafen gekommen... Schön, dass Du unsere Eltern doch noch erzogen bekommen hast... ;-)

Ich finde wir ( Klaudia, Oli, Monika, Deine Freunde und die Family) haben uns wacker geschlagen, nur Hamburg drehte komplett am Rad... wenn ich mal erinnern darf: am Abend vor Deiner Abreise, also am 27.03.2006, brach um ca. 19 Uhr im Süden Hamburgs ein Tornado aus.
Yippieh-ai-yeah, gleich ein bisschen American Feeling, und das mitten in Norddeutschland, "the land of confusion" quasi... Schon sehr strange das ganze. Mama sagte noch: "Siehst Du, Kind, (Kind, so ne Frechheit...) der Himmel über Hamburg weint, weil Dein Bruder weggeht..." Boahh, wie kitschig... aber mal im Ernst, ich sehe es genauso ;-(.

Hamburgs Lage am Tag vor Deiner Abreise also in Kurzfassung:
ab ca. 19 Uhr bricht der Tornado in Hamburg-Harburg aus, Autos werden wie Pappschachteln durch die Luft geschleudert, die Leute in dem betroffenen Bezirk haben stundenlang keinen Strom (Murat brauchte über 2 Stunden, um den Weg nach Hause zu finden), viele Geschäfte werden ausgeraubt, geplündert, weil: kein Strom = kein Alarm, 2 Menschen kommen ums Leben und alle anderen sind natürlich auch alle zur falschen Zeit am falschen Ort, denn hast Du eigentlich eine Ahnung, was man alles hätte aus dem Media Markt mitnehmen können? Gerade jetzt, wo mein MP3 Player kaputt ist.... tststs...

Wie dem auch sei....

Um jetzt mal am 28.03.2006 anzuknüpfen: um 5:45 Uhr startete also die Familien-Kolonne in Billstedt: ab zum Flughafen, Terminal 2, Du siehst natürlich klasse aus ( die Frisur hält - 3 Wetter Taft) und schon nerve ich mit den ersten Blitzen.


Es klappt alles bis jetzt ausnahmsweise Reibungslos - noch.... Ankunft der Crew (Mama, Papa, Klaudia, Monika, Oli und ich) im Terminal, die Hälse schnüren sich alle einen weiteren mm zu, aber wir sind tapfer, und Du siehst immernoch richtig klasse aus (wie macht der Mann das bloß?)

Dann plötzlich: bekannte Gesichter, zunächst Jennifer und Knut, dann Tante Gülten und Onkel Nevzat und schließlich Dein jüngster Fan, der zuckersüße, kleine Jörn und Mama Sandra. Die Stimmung ist noch gut und es sind auch noch keine Tränen geflossen, und wenn doch das eine oder andere Tränchen drohte, über irgendwelche Wangen zu fließen, wurde es einfach mit einem energischen "MAMA" in die Flucht geschlagen... ;-). Das Eincheken ist noch einige Augenblicke weit entfernt.

Die Koffer werden langsam...... seeeehhhr laaaangsaam.... abgegeben. Puh - dauert das lange - Sorge macht sich breit, Sorge, dass wir Dich wieder mit nach Hause nehmen und nun doch die "Endlich ist er weg"-Party abblasen und den Stripper abbestellen müssen... aber nein, Du drehst Dich um und schreitest pilotengleich auf uns zu und verkündest, dass die Hoffnung zwar äusserst gering ist, aber es doch wahrscheinlich ist, dass wir Dich heute noch los werden.... Ein paar Minuten also noch. Die Stimmung ist ein wenig gedrückt, aber doch ein wenig durch das ständige Aufblitzen der Kamera ( die sich übrigens in meinen Händen befindet) ein wenig gereizt.... komisch, verstehe gar nicht wieso....

Fortsetzung folgt.......

(Die restlichen Fotos folgen dann mit dem Rest der Geschichte)